„Wem gehören eigentlich meine Daten?“

1 min.

Männchen

Wem gehören die personenbezogenen Daten?

Wem gehören eigentlich die Informationen und Daten von einem selbst, wie etwa die Körpergröße, der Name, seine E-Mail-Adresse, sein Geburtsdatum, das Nummernschild seines PKW, sein Beziehungsstatus, sein Lieblingsgericht usw.? Derjenige, der sie erhebt oder einem selbst?

Natürlich gehören sie einem selbst! Die Erhebung solcher sogenannten personenbezogenen Daten ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Wer sie dennoch erhebt, speichert oder sonstwie verarbeitet, muss sich auf einen Ausnahmetatbestand im Bundesdatenschutzgesetz berufen können. Kann er dies nicht, ist sein Handeln illegal – sein Handeln wird mit Bußgeld geahndet!

Was mache ich, wenn einer meine Daten verarbeitet, ich aber nicht weiß, ob er das auch darf oder nicht?

Wie gesagt: Er darf nur auf Grund einer Ausnahmeregelung tätig werden. Also: Grundsätzlich darf er überhaupt keine personenbezogene Daten verarbeiten. Man kann es ihm sofort verbieten. Er wird von sich aus schon kommen und sagen müssen, warum er meint, diese Daten trotzdem verarbeiten zu dürfen.

Welche Daten werden verarbeitet?

Werden personenbezogene Daten verarbeitet, hat man immer einen Auskunftsanspruch (einmal kostenlos pro Jahr) hinsichtlich der Daten, die von einem verarbeitet werden. Interessant also, wenn Sie z. B. wissen wollen, welche Daten die Schufa von einem gespeichert hat.

Warum ist das eigentlich wichtig, welche Daten wer hat?

Es geht um Ihr Persönlichkeitsrecht! Je mehr Daten/Informationen von Ihnen hat, desto manipulierbarer werden Sie! Es bedarf keiner Stasi oder Gestapo – auch private Unternehmen können personenbezogene Daten dazu benutzen, in Ihr privates Lebensumfeld eingreifen zu können. Sie werden steuer-/lenkbar. Darüber hinaus können Verbrecher Ihre Daten für ihre Zwecke missbrauchen. Der „Identitätsdiebstahl“ ermöglicht Gangstern auf Ihre Kosten z. B. in Onlineshops Waren auf Ihre Rechnung zu bestellen. Die Plünderung Ihres Kreditkartenkontos gehört genauso dazu, wie die Ablenkungsmanöver gegenüber den Ermittlungsbehörden. Spätestens wenn Sie Ihr Foto fälschlicherweise auf dem Fahndungsplakat der Kripo wiederfinden, sollten Sie für den Missbrauch Ihrer persönlichen Daten sensibilisiert sein (siehe Artikel über den spektakulären Berliner Bankraub vom 23.01.2013 im Spiegel).

 

Über den Autor

Mein Name ist Julius S. Schoor. Ich bin Rechtsanwalt und spezialisiert auf IT-Vertragsrecht. Seit 2011 bin ich als Datenschutzbeauftragter TÜV-zertifiziert und bereits für mehrere Unternehmen als solcher offiziell bestellt.

1 Kommentar

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  • Daten gehören natürlich niemandem. Sie gehören sich selbst, wie das Reh im Wald.

    Jägermeister 11 Jahren ago Reply


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